Mieten essen Leben auf

Sozialpolitischer Arbeitskreis Tirol feiert 2025 sein 40-jähriges Bestehen

Der SPAK mit seinen 26 teilnehmenden Organisationen, wäre nicht er selbst, wenn er sich zu diesem Anlass nicht ein hochbrisantes Thema ausgesucht hätte, das ihn, unter anderen, schon seit seiner Gründung beschäftigt und die Mehrheit der Bevölkerung betrifft: Leistbares, beziehungsweise nicht leistbares Wohnen.
Mit diesem Schwerpunkt und unter der Überschrift „Mieten essen Leben auf“ findet nun im Jubiläumsjahr 2025 eine Kampagne mit verschiedensten Aktionen statt.

Gefördert von
Stadt Innsbruck Land Tirol
Drei Frauen beim Malen Während der Arbeit am Wandbild
SPAK Jubiläumsfest

14.11.2025 in der PMK. Es darf gefeiert werden – wie es sich für runde Geburtstage gehört. Wobei die Freude über das 40-jährige Bestehen getrübt ist: Weshalb braucht es immer noch einen Arbeitskreis, um auf soziale und sozialpolitische Schieflagen hinzuweisen?

Warum sind viele Dinge, wie leistbares Wohnen, bedingungslose Existenzsicherung, Gleichberechtigung, Gewaltschutz, Inklusion, Räume für Jugendliche und vieles mehr, das der SPAK fordert, nicht schon lange selbstverständlich?
Ausschnitt aus dem Wandbild mit Daten und Fakten zur prekären Wohnungsnot
Demonstation „mieten essen leben auf“

Am 17.10.2025 demonstrierte der SPAK gemeinsam mit Sympathisant*innen für die Behebung des Mangels an leistbarem Wohnraum in Tirol.

Rückblick mit Forderungen, Presse­aussendung, Medienrezeption und Fotos von der Demo

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Wandbild

Seit April 2025 ziert das große Wandbild den Eingang vom Tivoli Schwimmbad in Innsbruck mit dem Jubiläums Slogan. Mit dem Kunstprojekt wird die wohnpolitische Misere der Stadt Innsbruck in den – sichtbaren – öffentlichen Raum getragen.

Jederzeit besuchbar in der Anton-Eder-Straße in Innsbruck. Isabella Hafele von iBUS ist die Künstlerin*, die das Wandbild gemeinsam mit Helfer*innen gestaltet hat. Das Bild ist für alle möglichen Passant*innen sichtbar, im Auto, am Rad und zu Fuß. Auf der rechten Seite des Bildes sind Daten und Fakten zur Mietsituation in Innsbruck angeführt.
Die Fläche am Tivoli gehört der Stadt und kann ohne Ansuchen frei gestaltet werden. Für das Bild wurde ursprünglich eine Wandfläche, die Eigentum der ÖBB ist – Nähe Sillpark angefragt. Die ÖBB lehnte, nachdem das Thema und das Sujet bekannt waren, mit der Begründung, das wäre zu politisch, ab.
Christoph Reinprecht beim Vortrag im Mai 2025 in der Stadtbibliothek Innsbruck
Vortrag

Wohnsoziologe Christoph Reinprecht sprach am 7.5.2025: „Wohnungslosigkeit als generalisiertes Risiko“. Die Wohnungsnot hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft. Selbst Menschen mit mittlerem Einkommen kämpfen mit steigenden Mieten, während der gemeinnützige Wohnbau den Bedarf nicht deckt.

Die Risiken der Wohnungslosigkeit begleiten Menschen heute quer durch alle gesellschaftlichen Schichten und Milieus. Der Vortrag benennt Gründe, Betroffenheiten und mögliche Gegenstrategien. Grundlage sind aktuelle Studien zum Thema.
Der Vortragende ist Professor für Soziologie an der Universität Wien und forscht seit vielen Jahren zu wohnsoziologischen Fragestellungen.
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